PV-Challenge – Zusammenfassung des Jahres 2020
Der heutige Beitrag zur PV-Challenge liefert die Zusammenfassung des Jahres 2020. Im Zuge dessen stelle ich u.a. die Erträge der Photovoltaik-Anlage – sowohl monatlich als auch kumuliert – sowie des „PV-Challenge“-Depots bis zum 31.12.2020 dar.
Um zu erfahren, was sich hinter der PV-Challenge verbirgt und was es mit diesem Projekt konkret auf sich hat, empfehle ich einen Blick in den Basisbeitrag unter „Die PV-Challenge – Photovoltaik-Anlage vs. Anlage in Qualitätsaktien“ und die bisher unter der Rubrik „Die PV-Challenge“ erschienen Beiträge zum Thema.
Energetischer und monetärer Ertrag der PV-Anlage
Die folgende, aktualisierte Abbildung zeigt sowohl die Menge an Solarstrom, welche mein Nachbar Martin im Laufe des Jahres 2020 mit seiner 4,34 kWp PV-Anlage erzeugen konnte, als auch den gesamten Stromertrag seit dem Beginn unserer Challenge im Oktober 2019.
Wie zu sehen ist, war der April 2020 mit 619 kWh der bisher ertragsreichste Monat – sowohl im gesamten Jahr 2020 als auch seit Beginn der Challenge im Oktober 2019. Aber auch die Monate Mai, Juni und Juli 2020 lieferten Sonnenenergie auf hohem Niveau. Insgesamt hat die PV-Anlage im ersten Halbjahr 2.384 kWh, im zweiten Halbjahr 1.871 kWh und folglich in Summe 4.255 kWh Solarstrom im gesamten Jahr 2020 erzeugt. Der kumulierte Stromertrag seit Beginn beträgt mittlerweile 4.622 kWh.
Für die monetäre Bewertung des erzeugten Solarstroms ist entscheidend, welcher Anteil von Martin direkt genutzt bzw. im 7 kWh Energiespeicher für die später Nutzung gepuffert und welcher Anteil in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird:
- Für die monetäre Bewertung des erzeugten, eigenverbrauchten Solarstroms (welcher sonst vom Stromlieferanten hätte gekauft werden müssen) verwende ich den durchschnittlichen Strompreis für Haushaltskunden, den die Bundesnetzagentur gemeinsam mit dem Bundeskartellamt jährlich im Rahmen ihres Monitoringberichts veröffentlicht.
- Für den erzeugten, nicht selbstverbrauchten Solarstrom, welcher in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, erhält Martin eine Vergütung i.H.v. 11 ct/kWh.
Der letzte Monitoringbericht der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamtes erschien am 27. November 2019 und wies einen durchschnittlichen Strompreis für Haushaltskunden i.H.v. 30,85 ct/kWh für das Jahr 2019 aus. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Referenzstrompreises seit 2006.

Im Rahmen dieser Challenge wird somit jede im Jahr 2019 erzeugte, eigenverbrauchte Kilowattstunde mit 30,85 ct bewertet.
Dagegen liegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrages der Monitoringbericht für das Jahr 2020 jedoch leider noch nicht vor. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht dazu auf ihrer Homepage derzeit folgenden Hinweis:

Um an dieser Stelle die Erträge des Jahres 2020 dennoch monetär bewerten zu können, unterstelle ich vorläufig eine Stromkostensteigerung zum Vorjahr i.H.v. 3,5 %, d.h. auf 31,93 ct/kWh. Mit der Veröffentlichung des Monitoringberichts für 2020 werde ich die Erträge des abgeschlossenen Jahres dann rückwirkend noch einmal revidieren.
Nach der Bewertung der Stromerträge entsprechend der Art der Verwendung und unter Berücksichtigung der jeweiligen Verrechnungssätze ergibt sich für das Jahr 2020 ein vorläufiger Ertrag i.H.v. 1.053,90 €. Die Ertragsverteilung sowie die Entwicklung des kumulierten Ertrages spiegelt die folgende Abbildung wider.
Weiterhin beträgt der Gesamtertrag seit Beginn der PV-Challenge im Oktober 2019 in Summe nun bereits 1.166,68 €. In Verbindung mit den Gesamtinvestitionskosten für die PV-Anlage (hier im Detail dargestellt) in Höhe von ~ 10.400 € hat sich die Photovoltaik-Anlage somit bereits zu 11,2 % amortisiert. Toll! 🙂
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Sobald die Kosten für das laufende Jahr refinanziert wurden, werde ich sämtliche Werbeanzeigen für den Rest des Jahres deaktivieren. Versprochen. 🙂
Erträge des PV-Challenge Depots
Einleitend muss ich sagen, dass nach meinem Empfinden die Kapitalmärkte im Jahr 2020 von zwei wesentlichen Ereignissen beeinflusst wurden: Zum einen von der COVID-19-Pandemie („Corona“-Pandemie), ausgelöst durch den Krankheitserreger SARS-CoV-2, und zum anderen durch die Präsidentschaftswahl in den USA, bei der der Herausforderer Joe Biden letztendlich gegen Donald Trump gewann und damit den amtierenden Präsidenten ablöste.
Nachdem die weltweiten Aktienmärkte, im Weiteren repräsentiert durch folgende drei thesaurierende ETFs:
- iShares Core MSCI World UCITS ETF (WKN: A0RPWH),
- iShares Core S&P 500 UCITS ETF (WKN: A0YEDG) und
- iShares Core MSCI Europe UCITS ETF (WKN: A0RPWG),
die ersten 6 Wochen mit Gewinnen zwischen 2 % und 6 % beendeten, kam es Ende Februar und im Laufe des Monats März zu einem erheblichen Rücksetzer – einige sprachen sogar von einem „Blitz-Crash“ – bei dem sowohl der MSCI World, als auch der amerikanische S&P 500 sowie der europäische MSCI Europe um über 33 % abstürzten.
Und obwohl das Coronavirus die Weltbevölkerung auch im weiteren Verlauf des Jahres in Atmen hielt (und sogar bis heute noch beschäftigt), erholten sich die Märkte weltweit anschließend teilweise rekordverdächtig (Prozentangaben gerundet und vom Tief im März aus berechnet):
- MSCI World + 48 %,
- S&P 500 + 68 % und
- MSCI Europe + 44 %,
sodass schließlich der MSCI World mit knapp 5 % und der S&P 500 mit 6 % das „Krisenjahr 2020“ sogar mit einem positiven Return beendeten. Und wie hat nun das „PV-Challenge“-Depot abgeschnitten?
Entsprechend den Regeln der PV-Challenge habe ich zum 01. Juli 2020 die letzten vier Positionen in das „PV-Challenge“-Depot gekauft. Die folgende Abbildung zeigt das komplette Depot mit seinen 13 Positionen sowie den investierten Beträgen.
Insgesamt habe ich schließlich 10.364,84 € (inkl. Gebühren) in das „PV-Challenge“-Depot investiert und damit das geplante Budget i.H.v. maximal 10.365 € bis auf 16 ct. ausgereizt. Das kommt einer Punktlandung annährend gleich. 😉
Zum Jahresende hat das „PV-Challenge“-Portfolio laut Depotauszug der ING (*) einen Gesamtwert i.H.v. 11.555,14 €. Hierzu zeigt die folgende Abbildung nochmals die 13 Positionen – dieses Mal jedoch mit Angabe des Buchwertes jeder einzelnen Position per 31.12.2020.
Der Gesamtwert des Portfolios zum Jahresende abzüglich des investierten Kapitals von 10.364,84 € liefert schließlich den reinen Kursertrag zum 31.12.2020 i.H.v. stolzen 1.190,29 €. Hinzu kommen noch die bisher gezahlten Dividenden – 15,27 € im Jahr 2019 und 165,05 € im Jahr 2020 – von in Summe nochmals 180,32 €.
Summa summarum ergibt sich somit ein Gesamtertrag (Kursertrag + Dividendenertrag) des „PV-Challenge“-Portfolios von bisher 1.370,61 € oder 13,22 % auf Basis der Investition (einfache Rendite, nicht zeit- oder kapitalgewichtet).
Damit hat das „PV-Challenge“-Depot die bisherigen Gesamterträge der PV-Anlage um gut 200 € geschlagen. Zumindest für den Moment.
Denn wo die vergangenen Stromkosteneinsparungen durch die PV-Anlage bleiben, können die Kurse auch mal wieder sinken und somit auch die Kurserträge der einzelnen Positionen im „PV-Challenge“-Depot zumindest zwischenzeitlich dahinschmelzen.
Daher bin ich stets der Meinung, dass auch an der Börse ein gewisses Maß an Demut nicht schaden kann. Somit konstatiere ich ferner ganz diplomatisch:
Für heute wurde die Etappe zwar gewonnen.
Der Ausgang der Challenge dagegen bleibt noch immer äußerst ungewiss.
Schließlich möchte ich an dieser Stelle noch kurz die drei Top- sowie die drei Underperformer des „PV-Challenge“-Depots küren – wiederum just für den Moment.
Am besten abgeschnitten haben:
- Walt Disney – Gesamtrendite +55,97 % // davon Kursrendite +55,97 %
- Allianz – Gesamtrendite +32,88 % // davon Kursrendite +26,86 %
- BASF – Gesamtrendite +29,54 % // davon Kursrendite +29,54 %
Teilweise erhebliches Aufholpotenzial haben dagegen:
- Royal Dutch Shell – Gesamtrendite -41,39 % // davon Kursrendite -45,21 %
- Fresenius – Gesamtrendite -22,57 % // davon Kursrendite -24,24 %
- 3M – Gesamtrendite +3,29 % // davon Kursrendite +1,80 %
ETF-Benchmark
Zum Schluss möchte ich an dieser Stelle noch einen Blick auf die Wertentwicklung des ETF-Benchmarks – den iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN IE00B4L5Y983) – werfen. Dieser börsengehandelte Indexfonds ist aus meiner Sicht eine der besten Alternativen, wenn man sein Geld zwar am Kapitalmarkt anlegen, sich jedoch nicht selbst mit der Auswahl von Einzelaktien auseinandersetzen möchte. Daher lasse ich meine Auswahl parallel auch gegen diesen Benchmark antreten.
Dazu habe ich immer, wenn eine Tranche ins „PV-Challenge“-Depot investiert wurde, für annährend den gleichen Betrag virtuell auch Anteile am MSCI World UCITS ETF von iShares gekauft. In Summe liegen damit nun final 201 Stück des iShares Core MSCI World ETFs im virtuellen ETF-Benchmark Depot. Folgend die vier Investmenttranchen nochmals zusammengefasst:
Der Jahresschlusskurs des iShares Core MSCI World UCITS ETFs betrug bei XETRA 59,71 €. Damit hatte die Gesamtposition einen Wert i.H.v. 12.002,11 €, was abzüglich der virtuellen Investition zu einem Ertrag von 1.634,58 € bzw. einer Rendite von 15,77 % führt.
Zusammenfassung
Nach dem Start der PV-Challenge im Oktober 2019 haben die unterschiedlichen Assets nach 15 Monaten wie aufgezeigt folgende Erträge generiert:
Asset | Ertrag | Amortisation/Rendite | Platz |
4,34 kWp Photovoltaik-Anlage | 1.166,68 EUR | 11,2 % | (3) |
„PV-Challenge“-Depot | 1.370,61 EUR | 13,2 % | (2) |
ETF-Benchmark „MSCI World“ (virtuell) | 1.634,58 EUR | 15,8 % | (1) |
Und wie geht es nun weiter? „Business as usual“ – würde ich meinen. 🙂
Das heißt, dank der zuverlässig weiter scheinenden Sonne wird Martins Photovoltaik-Anlage hoffentlich auch die nächsten Jahre weiter sauberen Solarstrom erzeugen und sich über die Stromkosteneinsparungen für den eigengenutzten Strom einerseits, sowie mithilfe der Rückvergütung für den in das öffentliche Netz eingespeisten Strom andererseits, für ihn bezahlt machen.
Die Kurse an den Börsen und damit auch die Erträge des „PV-Challenge“-Depots werden dagegen erwartungsgemäß deutlich stärker schwanken. Allerdings gehe ich weiterhin davon aus, dass der allgemeine wirtschaftliche Trend langfristig positiv und damit ertragsschaffend bleiben wird.
Das nächste Update zur PV-Challenge, in welchem ich erneut über die Fortschritte und die weitere Entwicklung des Projekts „PV-Challenge“ berichten werde, erscheint in etwa 6 Monaten.
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Viele Grüße,
Whirlwind.
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Tolles Projekt! Planst du in den kommende Monaten dein Depot weiter umzuschichten, indem du Aktien verkaufst und andere hinzu kaufst? Oder bleibt die Zusammensetzung nur so die nächste 6 Monate?.
Gruß
Danke dir für den Kommentar, Smart-NAB.
Grundsätzlich ist geplant die 13 Positionen im Rahmen des Projekts „PV-Challenge“ in nächster Zeit nicht anzufassen.
Sicherlich gibt es aktuell am Markt einige Aktien mit einer besseren Performance, welche für den Moment deutlich stärker wachsen. Aber dieses Portfolio soll im Sinne “Buy & Hold” geführt werden und da finde ich die Auswahl recht unaufgeregt und solide.
Viele Grüße,
Whirlwind.
Die Challange ist klasse.
Hab sie meinem Solarstrom-Fan Kollegen gezeigt, er war auch sichtlich begeistert.
Interessant finde ich dass bei einer Buy&hold der Markt via Index-etf mehr Gewinn abwirft als die Selektion.
Wobei man da aber das abnormale Jahr2020 eh nicht berücksichtigen darf.
Ich hoffe 2021 normalisiert sich, dann dürfte die Performance deiner Selektion erheblich besser sein.
Ich finde diesen Vergleich sehr interessant und bin gespannt wie die nächsten Berichte sein werden
Besten Gruß
Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar, Imashindekudasai.
Es freut mich, wenn dir die PV-Challenge zusagt und du diese informativ findest. Prima auch, wenn du sie sogar einem Kollegen gezeigt hast.
Ja, wie du schon sagtest, läuft aktuell der Referenz-Index sogar noch besser, als meine Selektion. Wir werden sehen, wie es weitergeht.
Der nächste Bericht ist dann für Anfang Juli, quasi zur Halbzeit des Jahres 2021, geplant.
Bis später,
Whirlwind.